Ein ganz großes Kompliment für Deine wohltuende, fundierte Seite über den Samtroten! Großes Kompliment für Dein Engagement für die letzte Generation von Käfern, denen im Gegensatz zu den Fahrzeugen deutscher Produktion immer ein ungerechtes Schmuddel-Image anhaftete. Du hast sehr deutlich geschildert, wie schwierig es gewesen sein muss, ein Niedrigpreis-Auto transantlantisch zu produzieren und dabei hohen Standards gerecht zu werden. Alle Achtung nicht nur für das hervorragende Bild- und Textmaterial, sondern auch für die Rubrik „Literatur und Quellen“ - die hat ja geradezu wisschenschaftliches Format!! Und jetzt kommt, was kommen musste: ICH HATTE AUCH EINEN! Nach ersten „Übungen“ mit dem ebenfalls roten R4 meiner Schwester fuhr ich von 1984 (als Fahranfänger auf elterliches Drängen) bis 1996 einen Samtroten. Kurz nach dem Kauf fuhr ich als Studentenpraktikant mit Vattern fast jeden Tag sechs Wochen lang zum gemeinsamen Arbeitgeber und meinem Vater, der sich so sehr für die Anschaffung des Käfers eingesetzt hatte, stand bei den ersten gemeinsamen Fahrten der Schweiß auf der Stirn und das pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben; schließlich hatte er sich seit seiner eigenen Käfer-Zeit über die Jahrzehnte an Opel, Ford und schließlich sehr bequeme 6-Zylinder-Mercedes-Autos gewöhnt. Aber er biss die Zähne zusammen, quetschte sich unverdrossen hinein und steuerte den Samtroten ab und zu auch selbst von Unna nach Dortmund und zurück - mit sichtbarer Erleichterung nach jedem Aussteigen. Man schielte natürlich auch auf den Sunny-Bug und wenig später auf den elegant daherkommenden „Jubi“, aber der Samtrote hatte seine eigene Klasse. In den wilden Studi-Zeiten trug mich der Samtrote dann ziemlich überall hin: Dänemark, Ost-Berlin (eine strenge Grenzsoldatin stocherte im Tank nach verbotenen Schriften/Substanzen/Personen), Nordfrankreich, Südfrankreich, Schweiz, Liechtenstein, DDR kurz nach der Grenzöffnung und unzählige Male im harten Familieneinsatz zwischen Hessen und Ostwestfalen und zum Segeln ins niederländische Friesland. Er bewährte sich auch als nächtlicher Rettungswagen im tiefsten Winter, Hochzeitskutsche und versagte beinahe an einem Berg bei Trier seinen Dienst, weil ich ihn mit mir und drei übergewichtigen Damen beladen hatte. Zur Qualität muss ich bekennen: wenn ich das Geld für regelmäßige Wartung gehabt hätte, wäre es dem Käfer sicherlich besser gegangen; gelegentliche Technik-Ausfälle blieben nicht aus, konnten aber mit etwas Improvisation oft selbst behoben werden. Die Kupplung war schon nach ca. 8000km im Eimer, was der Konzern nach einigem Hin und Her auf Kulanz behob. Das Gerede über die Heizung konnte ich nie verstehen. Wenn die Heizbirnen in Ordnung sind und man es versteht, beide Heizhebel und die Lüftung richtig einzusetzen, kann man aus dem Käfer eine muckelige Bude machen. Besonders genial sind auch die Austellfenster, wenn man sie sinnvoll einsetzt. Der Karrosserie meines Samtroten hat sicherlich der jahrelange Dauereinsatz im oberhessischen Winter zugesetzt (der aber auch sehr viel Spaß machte...) und vor allem ein unverschuldeter Unfallschaden, der von einer Gießener V.A.G.-Werkstatt schlampig repariert wurde. Die Vertragswerkstätten hatten kurz nach dem Verkauf der letzten Käfer-Modelle überhaupt kein Interesse mehr an diesen Autos, so meine Erfahrung. Oft war man bei spezialisierten kleinen Schraubern besser aufgehoben, die das Unmögliche möglich machten und auch den Käfer aus Mexico nicht scheuten, aber aus Altersgründen langsam ausschieden. Als sich die Defekte dann häuften und das Blech marode geworden war, verwirklichte ich spontan einen Kindertraum und wechselte vom Käfer (den ich an eine Frau in Köln abgab, deren Mann sicher war, er werde den Wagen wieder „flott machen“) direkt in den schwelgerischen Luxus einer, nein mittlerweile der zweiten Citroen DS. Ein Quantensprung, was Platz und Komfort angeht, aber beim Kurvenspaß nehmen sich beide Autos nichts! Nun ist die DS zur Zeit leider auch eine Baustelle geworden und wenn ich heute einen der mittlerweile seltenen Käfer sehe, beschleicht mich immer öfter der Gedanke: So einen möchtest Du auch mal wieder fahren! Ob es mir dann geht wie meinem Vater damals? Deshalb nochmal mein Respekt: Du hegst und pflegst Deinen Samtroten und er steht richtig gut da: kein Pfingstochse, wie so viele Oldies (Pfingstochse = mit allerleih Zierrat verunstaltetes automobiles Kulturgut), sondern wie ab Werk und aus dem Ei gepellt!! Und der rote Lack, wirklich bekannt für seine schnelle Alterung, glänzt rekordverdächtig. Alle Achtung und weiter so! Gruß von Piet (sorry, wurde etwas länger).
#26 Bibo25.11.2008 - 23:53
Wir nannten ihn unseren Blümchenkäfer... Mit Wehmut betrachte ich nun diese wunderschönen Bilder und denke zurück an unsere allerliebste Blümchenkäferzeit. Öl, Benzin, Luft, und ganz viel Liebe. Danke für den Ruck.
#25 Käferfan5810.10.2008 - 15:30
Hallo,
sehr schöne Infos über den Samtroten-Käfer. Finde es immer wieder schön, wenn sich jemand solche Mühe macht....
super schöne Homepage über ein schönes Sondermodell. Der Text ist wirklich sehr gut und informativ geschrieben und die Bilder sprechen für sich... Weiter so!
Eine schöne seite haben sie hier! Ich fahre auch einen samtroten ist mein ganzer stolz!!! seit dem ich 6 jahre alt bin wollt ich immer einen Käfer fahren und mein Traum wurde dieses jahr wahr ein samtroter kleiner Käfer in einem Tollen zustand! Charly heißt der kleine! Und ist mein Herz! Liebe Grüße die Katja
http://www.myspace.com/vwkaefer82
#20 Anika20.06.2008 - 11:12
Hallo!
Eine nette Seite, die Sie hier haben! Ich fahre auch den Samtroten Käfer And I love it!
samtrote, luftgekühlte Grüße aus Berlin
Anika
#19 Ingo11.06.2008 - 15:28
Hallo,
wirklich eine super-ausführliche Homepage über das schöne Samtrote-Sondermodell.... Kann mich meinem "Vorschreibern" nur anschließen, die Käfer von 1978-85 wurden leider lange Zeit unterschätzt. Schön, dass sie jetzt endlich ihre Liebhaber finden....
Gruß aus dem Emsland und weiter so...
Ingo
#18 Martin29.04.2008 - 15:59
Hallo Marco,
hast du echt klasse gemacht. Viele Details und Infos zusammengetragen und schöne Bilder benutzt. Finde der Samtrote ist wirklich mit eines der schönsten Sondermodelle.... Also Jungs, pflegen pflegen pflegen, damit uns dieses Modell noch lange auf Deutschlands Straßen erhalten bleibt
#17 Bulli26.04.2008 - 12:56
Hallo, wirklich gut gelungene Seite. Sehr informativ und sachlich. Ich hatte letztes Jahr auch einen Samtroten, musste ihn aber aus finanziellen Gründen wieder abgeben.